Auch die Seele gehört dazu
Wir leben in einer Zeit des rasanten technischen Fortschrittes. Alles erscheint möglich und machbar, wenn der Mensch nur will. Und dennoch stoßen wir immer wieder an unsere Grenzen. Dies hat in den letzten Jahren zu einer Rückbesinnung und Neubewertung des medizinisch Möglichen geführt. Kinder sind für viele von uns der lebende Ausdruck unserer Beziehung. Umso schmerzhafter wird das Ausbleiben des ersehnten Nachwuchses erlebt.
Schier endlos auf ein Kind zu warten, das kann auch wehtun. Ob dieser Schmerz dann die Fruchtbarkeit weiter behindert ist schwer festzustellen, die Entstehung eines Teufelskreises aber nicht auszuschließen. Der ständige Zustand innerer Spannung und ein hoher Erwartungsdruck lösen Stress aus.
Je mehr man sich unter Druck setzt, desto mehr kann der an der Fruchtbarkeit beteiligte Hormonhaushalt gestört werden. Die Folge: Der Eisprung kann ausbleiben. Ob es eine stressbedingte „Verkrampfung der Eileiter“ gibt ist umstritten und auf jeden Fall schwer zu beweisen. Vielfältige, entspannungsfördernde Maßnahmen bis hin zur psychotherapeutischen Unterstützung können aber begleitend angewandt werden. Die männliche Seele ist in punkto Kinderwunsch keineswegs robuster als die der Frau. Körperlicher und seelischer Stress können die Bildung der Samenzellen hemmen und ihren Transport ungünstig beeinflussen. Die Folge: Die Spermienqualität kann vorübergehend herabgesetzt sein.